Wir müssen aufhören damit zu fragen was man bei Menschen noch streichen und einsparen kann

Derzeit funktionieren Sozialsysteme und politisches denken (durch die Strukturkonservativen eingeführt) so, dass als großes Imperativ im Raum steht "was man bei Menschen die ohnehin schon wenig haben" noch wegstreichen und Einsparen kann, um es dann Menschen die ohnehin schon viel haben geben zu können.

Es wurden zu lange Gruppen aus den unteren Einkommen und Vermögensschichten gegeneinander ausgespielt. Dieses Spiel wurde deshalb betrieben um narrative zu schaffen denen die ohnehin schon viel haben noch mehr geben zu können; dieses Vorgehen hat eine unfassbar große Spirale der Verteilung von unten nach oben ergeben, die viel zu lange auf erzwungene Art am laufen gehalten wurde. Es ist mehr als nur Zeit dies zu beenden - und auch umzudrehen.

Auf dem Spiel steht dabei unsere Art von Demokratie und Kultur im ganzen. Geld ist nichts an was ein Mangel vorhanden wäre, aber viele andere Aspekte sind im Raum bei denen ein Mangel ist. Soziales, Kulturelles, das Gemeinwesen betreffendes, psychologisches, Bildung und philosophisches ~ alle nicht konkreten Bereiche sind auf eine Art wenig geworden dass sie nahezu verschwunden sind.

Wir werden als Gesellschaft die Probleme nicht besser lösen werden können wenn verschiedene Schichten der Gesellschaft weiterhin so gegeneinander aufgehetzt und aufgebracht werden wie das bisher der Fall war. Der Friede der Gesellschaft steht massiv auf dem Spiel, und Hetzte zwischen den einzelnen Gruppen ist zur Normalität geworden. Strukturelle Probleme die die Grundfeste der Gesellschaft zusammenhalten sind jetzt schon massiv am wackeln; wenn die Ungleichheit und Chancen vor allem der monetär weniger Vermögenden weiterhin so abgebaut und vernichtet werden, dann erreicht der Schaden demnächst auch die mittleren und oberen Teile der Mittelschicht, die unteren Bereiche der Mittelschicht sind schon lange erreicht und in einer Spirale nach unten.

Das ganze ist kein Aspekt der sich mit Arbeitsimperativen oder Ausgrenzung lösen lässt. Dies schafft keine Anreize zu Arbeit oder ähnliches; es ist einfach mühsam grundlegende Im0likationen von Makroökonomie und banale Zusammenhänge erläutern zu müssen gegenüber Menschen die so etwas wissen sollten.

Wenn man den folgenden Artikel anschaut ist es mit solchem Wissen jedoch nicht weit her.

dort steht:

Eine Gefahr sieht Dulger auch in der Einführung des geplanten Bürgergelds. Dieses "droht, unsere Gesellschaft zu spalten", so der Arbeitgeberpräsident: Es könne nicht sein, "dass ein Teil der Menschen, die morgens zur Arbeit gehen, nur wenig mehr Geld zur Verfügung haben als jemand, der morgens nicht zur Arbeit geht".

Es wird eine bestimmte Art abhängiger Lohnarbeit mystifiziert und als Lösung für alles gesehen; So einfach liegen die Aspekte aber nicht. Solche Probleme lassen sich nicht mit "dem Arbeit macht Frei" Imperativ der alten Nazis lösen.

Es kann auch nicht sein, dass man die grade mal (eventuell auch nicht) genug bekommenden Lohnarbeiter gegen diejenigen die noch weniger haben ausspielt und ihnen erzählt "dass sie so wenig bekommen - weil jemand der scheinbar und vermeintlich unter ihnen stehen soll so viel bekommt" -- das ist genau die Spaltung die Jahrelang erzählt wurde, und die beendet werden muss.

Stattdessen können Alle die unter einem bestimmten Bereich Geld bekommen einfach mehr bekommen. Dann wäre allen geholfen. Am fehlenden Geld liegt es nicht, das ist auch mit Schuldenbremse genug da, wenn man endlich Übergewinnsteuer einführt. Für alles andere ist immer ganz magisch Geld da; Der Friede in Gesellschaft steht auf dem Spiel und dafür sollte man sich ebenso einsetzen wie für eine Bundeswehr, die gerade 100MRD bekommen hat.

Zumindest aber sollte man aufhören bei dem wenigen was getan wird auch noch zu bremsen.

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Create: 30. Oktober 2022 22:42
Update: 6. November 2022 22:24